Hüften, Rücken und Knie
Akupunktur, Tuina, Gua Sha, Moxibustion, sowie Übungen aus dem Qigong sind bewährte Behandlungsmethoden für Erkrankungen im Bewegungsapparat. Sie geben auch der Osteopathie und der Physiotherapie neue Impulse, wenn eine konservative Behandlung schon über einen längeren Zeitraum keine Wirkung erzielt hat.
Hüfte
Bei der Akupunktur gibt es Nadeltechniken, die bis zu den Gelenkkapseln gehen und durch die Mikrotraumen (ein gezieltes Setzen der Nadel) werden tiefe Muskelverhärtungen zum Entspanenn angeregt.
Der Durchmesser der Nadel ist 0,3 bis 0,35 mm und somit bis zu 3 mal dünner als eine Injektionsnadel.
Bei einer gezielten Nadelplatzierung entspannen Muskeln, die Durchblutung wird erhöht und somit der Reparatur- / Heilungs-prozess angestossen. Dies ist eine Ergänzung zu manuellen Handgriffen und Massagen sowie eigenständig ausgeführten Dehn- und Streck-übungen. Altes Gewebe wird schneller abgebaut und durch neues ersetzt.
Knie
Bei Knieschmerzen kann durch Gua Sha die Muskeln der Oberschenkel gut entspannen. Diese belasten meist einseitig den Zug auf das Kniegelenk und die Kniescheibe.
Für chronische Kniebeschwerden hat sich die Elektroakupunktur als ein verlässliches Instrument zur Schmerzbekämpfung erwiesen.
Rücken
Gua Sha (Schabetechnik – oberfächliches Schaben auf der Haut) sowie IASTM (Instrument Assisted Soft Tissue Manipulation) erreichen die tieferen Muskelschichten der Rückmuskulatur:
- Schicht: Sacrospinalis und Erector spinae
- Schicht: Splenius Capitis, Serratus posterior anterior, Serratus posterior inferior
- Schicht: Levator Scapulae, Rhomboideus – major und minor
Mit Akupunktur kann man die 5te also die tiefste Muskelschicht am Rücken erreichen.
Bei hartnäckigen Hüftschmerzen hat sich eine Kombination aus Tuina, Gua Sha / IASTM und Akupunktur bewährt.
Tuina lockert das Gewebe und Muskeln und mit der Akupunktur werden gezielt tiefere Schichten und Akupunkturpunkte erreicht.
Bei Rückenschmerzen wird oft das Iliosakralgelenk mit behandelt. Auch Fern und Nahpunkte (an den Beinen und Füßen werden bearbeitet)
Das Rätsel MRT u. co
Das MRT Bild zeigt oft:
- nur altersübliche Abnutzungserscheinungen – damit ist zwar schlimmeres ausgeschlossen, aber die Therapie in Bezug auf die andauernden Schmerzen ist offen.
- physische Veränderungen, die nicht mit dem vorhandenen Schmerzmuster in Verbindung gebracht werden.
Hier zeigt sich der Vorteil der Chin. Medizin: Puls- und Zungen-diagnose, sowie die Befragung des Patienten erlauben ihr eine umfangreich Anamnese und Diagnose zu erstellen.
TCM Syndrom Muster sind moderne Gruppierungen von Symptomen. Symptome steht hier für “Wie die Patient:in ihre Beschwerden beschreibt.” TCM steht für traditionelle Chinesische Medizin und ist eigentlich eine Neuschöpfung und stammt aus der Zeit in der man die Diagnose und Behandlung der Chin. Medizin Therapien wie Akupunktur, Tuina und Kräuter auf eine der westlichen Medizin-orientierten Basis stellen wollte.
TCM Syndrom Muster werden in Gruppen sortiert und dann einem sog. TCM Syndrom zugeordnet. Die Behandlungstrategie ergibt sich dann aus der Auflistung der TCM Syndrome und wie diese nach der Theorie der Chin. Medizin in Verbindung stehen.
TCM Syndrommuster sind eine medizinische Definitionsleistung des 20 Jhdt. In den 50iger Jahren wurde mit Ärztekommittees und auf Ärztekongressen unter Zuhilfenahme der alten, klassischen Medizinliteratur für Akupunktur und Kräuter diese zusammengestellt.
Die TCM Syndrommuster und deren Behandlung orientiert sich stark an der westlichen Beschreibung von Erkrankungen. Die TCM Syndrome bilden damit eine Brückenfunktion in der Chin. und westlichen Medizin. Sie sind im ICD-11 der Nomenklatur für Diagnoseerstellungen mit aufgelistet.
Status quo der Erkrankung halten – Lebensqualität verbessern
Auch bei fortgeschrittenen orthopädischen Erkrankungen wirken Akupunktur und Tuina schmerzlindernd.
Das verschafft Raum für die Überbrückungszeit bis zu einer Operation oder zwischen Reha-Klinik Aufenthalten.
Auch bei Erkrankungen im hohen Alter lässt sich z.B. bei Beschwerden im Bewegungsapparat mit der regelmäßigen Anwendung von Elektroakupunktur ein Schmerzniveau runterkurbeln. Dabei kann nach Absprache mit dem Arzt, die Schmerzmitteleinahme auch zurückgefahren werden.
Akupunktur und Tuina lassen sich gut mit Osteopathie und Physiotherapie in Wochenabständen kombinieren. So können die unterschiedlichen Behandlungsmodalitäten aufeinander aufbauen und profitieren gegenseitig von einer besseren Verfassung des Patienten.