Schmerzen, Muskelzerrungen und weitere Erkrankungen am Bewegungsapparat sind die Domäne der Akupunktur und Tuina.
Insbesondere die Tuina hat eine lange Tradition der Anwendung bei Verletzungen durch Kampfsport (Überbelastung, Zerrung, Verrenkungen, Gelenkauskugelungen). Eben alles was in der Hitze eines Trainingkampfes sich an Verletzungen einstellen kann.
Zur Tuina der manuellen Therapie gehören:
- Massagetechniken (analog zur westlichen Massage)
- Mobilisationstechniken
- Chiropraktische Griffe (nur die Ausführung ist sanfter).
- Bindegewebstechniken
- Osteopathische Manipulationstechniken
- Akkupressur und Triggerpunkt-techniken
Schmerzen generell und im Bewegungsapparat sind in der Chin. Medizin ein Zeichen von Stagnation.
- Qi Stagnation – d.h. eine energetische Stagnation in den Leitbahnen oder im Gewebe
- Blut Stagnation – d.h. Verspannungen und Verhärtungen im Gewebe, der Muskeln oder auch Verspannungen im faszialen Strukturen.
- Blut Stase – d.h. langandauernde Verhärtungen oder Verletzungen, die sich mit physischer Gewebeveränderungen zeigen. Blutstasen entstehen durch Ansammlungen von krankem Gewebe, überschiessenden Heilungsreaktionen und nicht abtransportierten – metabolisiertem Gewebe welches den Blutfuß in den Gefässen behindert.
Der Begriff ‚Blut‘ in der Chin. Medizin bezeichnet alle materiellen Strukturen, die vom Qi – also der Lebensenergie – durchdrungen werden.
Bei Schmerzen braucht man mehr Techniken: Gua Sha, IASTM, Dry Needling
Hier Bedarf es den Einsatz von Techniken wie Gua Sha (Oberfächliches Schaben der Haut zur Anregung der Blutzirkulation), Elektroakupunktur und auch stark bewegender manueller Techniken. Zusätzlich kann man auch Techniken aus der IASTM und Sportmedizin mit einbeziehen.
IASTM steht für Instrument-assisted soft tissue manipulation und beinhaltet das oberflächliche Schaben der Haut und Faszien meistens mit größeren Schabern aus Edelstahl. Die Gua Scha Techniken und IASTM überschneiden sich teilweise.
Die westliche Medizin hat sich die wirkungsweise der Akupunktur auch zu Nutze gemacht und das sog. Dry Needling im englisch-sprachigen Raum etabliert. Dry Needling ist das Nadeln von Triggerpunkten zur Provokation einer lokalen Entlastung angespannter muskulärer Strukturen. Es gibt eine große Überschneidung zwischen einzelnen Akupunktur-techniken und -stilen und dem Dry Needling.
Das Dry Needling ist jedoch von Grund auf durch die Lokalisation über die anatomischen Strukturen, wie sie im Bereich der Physiotherapie benutzt wird definiert.
Ein schmerzender Körper bedarf des eigenständigen Übens von Stretching,sanfter Bewegung und gutem Essen
Die Chinesische Medizin hat den Vorteil, dass sie Diagnosekonzepte enthält, die sich in allen 5 Teilbereichen anwenden lassen.
Die Therapiemodalitäten der Chin. Medizin sind:
- Akupunktur
- Arzneimitteltherapie / Kräuterrezepturen
- Tuina – die manuelle Therapie
- Qigong / Tai Chi Chuan – Körperübungen
- Diätetik – die 5 Elemente Ernährung
D.h. aus EINER Anamnese und der anschliessenden Diagnosebeschreibung lassen sich auch gleich Behandlungsansätze für körperliche Übungen ableiten.
Das muss nicht unbedingt nur aus dem Repertoire des Qigong und Tai Chi Chuan erfolgen. Stretching, kurze Yogasequenzen und (klassische) Sportübungen lassen sich damit effektiv und zielgerecht zusammenstellen. Hierbei können alle Übungen auf das sportliche Niveau des Patienten angepasst werden.
Die Auswahl der Lebensmittel und das tägliche Zubereiten haben auch ein großes Potential, dem Körper zu ermöglichen aus dem Schmerzzustand zu kommen.
Bei Behandlungen mit Akupunktur und Tuina lasse ich immer die Aspekte Körperübungen und Ernährungshinweise mit einfliessen.
Diese Art von „Rund-um-Versorgung“ ist eines der Schlüsselmerkmale warum es sich lohnt mit Akupunktur und Chin. Medizin sich bei chronischen und akuten Schmerzen begleiten zu lassen.