Hüfte, Rücken und Knie – ganzheitlich behandeln mit Chinesischer Medizin
Akupunktur, Tuina, Gua Sha, Moxibustion sowie Übungen aus dem Qigong sind bewährte Methoden zur Behandlung von Beschwerden des Bewegungsapparats. Sie bieten auch Osteopathie und Physiotherapie neue Impulse – besonders dann, wenn konventionelle Therapien über längere Zeit keine spürbare Wirkung zeigen.
Hüfte
Bei Hüftbeschwerden kommen spezielle Akupunkturtechniken zum Einsatz, bei denen die Nadeln gezielt bis in die Gelenkkapsel geführt werden. Durch das präzise Setzen der Nadeln entstehen Mikroreize, die tief liegende Muskelverhärtungen zur Entspannung anregen.
- Die verwendeten Nadeln sind extrem fein (0,3–0,35 mm Durchmesser) – bis zu dreimal dünner als herkömmliche Injektionsnadeln.
- Die gezielte Nadelplatzierung fördert die Durchblutung und aktiviert den natürlichen Heilungsprozess.
- In Kombination mit manuellen Techniken, Massagen sowie individuell angepassten Dehn- und Streckübungen wird der Gewebeabbau beschleunigt und die Regeneration unterstützt.
Knie
Knieschmerzen entstehen häufig durch muskuläre Dysbalancen im Oberschenkelbereich, die das Kniegelenk und die Kniescheibe einseitig belasten.
- Gua Sha kann diese Muskelgruppen effektiv entspannen und die Belastung reduzieren.
- Bei chronischen Beschwerden hat sich Elektroakupunktur als zuverlässige Methode zur Schmerzlinderung etabliert.
Rücken
Für Rückenschmerzen bieten sich Gua Sha und IASTM (Instrument-Assisted Soft Tissue Manipulation) an – beide erreichen auch tiefere Muskelschichten:
- 1. Schicht: Sacrospinalis, Erector spinae
- 2. Schicht: Splenius capitis, Serratus posterior superior/inferior
- 3. Schicht: Levator scapulae, Rhomboideus major/minor
- 5. Schicht: Mit Akupunktur lassen sich sogar die tiefsten Muskelstrukturen gezielt behandeln.
Bei hartnäckigen Beschwerden hat sich die Kombination aus Tuina, Gua Sha/IASTM und Akupunktur besonders bewährt. Während Tuina das Gewebe lockert, erreicht die Akupunktur gezielt tieferliegende Strukturen und spezifische Akupunkturpunkte.
Auch das Iliosakralgelenk wird bei Rückenschmerzen häufig mitbehandelt – ergänzt durch Fern- und Nahpunkte an Beinen und Füßen.
Wenn das MRT keine Antworten liefert
Bildgebende Verfahren wie das MRT zeigen oft:
- lediglich altersbedingte Abnutzungserscheinungen – ohne Erklärung für die tatsächlichen Schmerzen
- strukturelle Veränderungen, die nicht mit dem individuellen Schmerzbild übereinstimmen
Hier zeigt sich die Stärke der Chinesischen Medizin: Durch Puls- und Zungendiagnose sowie eine ausführliche Befragung entsteht ein ganzheitliches Bild der Beschwerden.
TCM-Syndrommuster – moderne Diagnostik mit traditionellen Wurzeln
Die sogenannte TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ist eine moderne Systematisierung klassischer Heilmethoden. In den 1950er Jahren wurden auf Ärztekongressen und durch Kommissionen die sogenannten TCM-Syndrommuster entwickelt – basierend auf jahrtausendealter Literatur zu Akupunktur und Kräutermedizin.
- Symptome werden zu Mustern gruppiert – basierend auf der individuellen Beschreibung der Patient:innen
- Diese Muster bilden die Grundlage für eine gezielte Therapie
- Die TCM-Syndrome schaffen eine Brücke zwischen östlicher und westlicher Medizin und sind heute sogar im ICD-11 (internationales Klassifikationssystem für Diagnosen) gelistet
Lebensqualität erhalten – auch bei fortgeschrittener Erkrankung
Akupunktur und Tuina können auch bei fortgeschrittenen orthopädischen Erkrankungen schmerzlindernd wirken. Sie bieten:
- Unterstützung in der Zeit vor einer Operation oder zwischen Reha-Aufenthalten
- Linderung bei altersbedingten Beschwerden – z. B. durch regelmäßige Elektroakupunktur
- Möglichkeit zur Reduktion von Schmerzmitteln (in Absprache mit dem behandelnden Arzt)
Die Kombination von Akupunktur und Tuina mit Osteopathie und Physiotherapie – im wöchentlichen Wechsel – ermöglicht eine abgestimmte, ganzheitliche Versorgung. Die verschiedenen Methoden ergänzen sich und fördern gemeinsam die Regeneration und das Wohlbefinden.